Beratung zu Bildung und Ausbildung anbieten: Anmeldung?
Frage
Ich und meine Freunde sind Ausländer und wohnen zurzeit in Deutschland. Wir möchten Beratungsdienste für unsere Landsleute anbieten. Die Vergütung und Bezahlung der Dienstleistungen wird im Ausland erfolgen. Der Schwerpunkt der Beratung ist Bildung und Ausbildung. Wir haben drei unterschiedliche Berufe studiert. In welchem Land (im Heimatland oder in Deutschland) müssen/können wir unsere Tätigkeit registrieren lassen und Steuern zahlen? Wo wäre es am günstigsten und praktischer für uns eine Firma zu gründen? Können wir unsere „Personengesellschaft" in unserem Heimatland anmelden und hier in Deutschland dieses Einkommen in einer Steuererklärung (?) anzeigen und einfach Einkommensteuer zahlen? Müssen wir dafür ein Gewerbe anmelden?
Antwort
Herzlichen Dank für Ihre Anfrage und Ihrem Interesse an einer Existenzgründung in Deutschland. „Make it in Germany“ stellt interessierten Personen im Ausland u.a. Informationen zur Existenzgründung in Deutschland zur Verfügung.
Sollten Sie selbst nach Deutschland zugezogen sein, beachten Sie bitte folgende Informationen zum Thema Aufenthaltsrecht für ausländische Existenzgründer in Deutschland:
- Sind Sie Bürger eines EU-Landes, von Island, Norwegen oder der Schweiz, so benötigen Sie keine Aufenthaltserlaubnis und können direkt ein Unternehmen in Deutschland gründen.
- Nicht-EU-Bürger benötigen für die Gründung eines eigenen Unternehmens eine Aufenthaltserlaubnis, die ihnen die Ausübung einer selbstständigen Tätigkeit erlaubt. Dies kann eine Aufenthaltserlaubnis nach §21 AufenthG oder eine Niederlassungserlaubnis sein. Wenn die Person noch nicht in Deutschland lebt, muss sie zunächst bei der zuständigen deutschen Auslandsvertretung in ihrem Heimatland ein Visum zum Zweck der Ausübung einer selbstständigen Tätigkeit beantragen. Informationen zum Visumverfahren finden Sie auch auf Make it in Germany.
Bei weiteren Fragen zum Thema Visa und Aufenthaltsrecht helfen Ihnen gerne auch die Experten der „Hotline Leben und Arbeiten“ in Deutschland weiter und beraten Sie kostenfrei auf Deutsch und Englisch.
Für konkrete Informationen zu den Gründungsformalitäten, wie der Rechtsformwahl, empfehlen wir Ihnen, sich persönlich beraten zu lassen, z.B. von einem Anwalt oder einem Steuerberater. Darüber hinaus gibt es in Ihrer Nähe auch viele öffentliche Beratungsstellen, die Ihnen bei der Existenzgründung mit Rat und Tat zur Seite stehen. Adressen der regionalen sowie bundesweiten Beratungsstellen speziell für Gründerinnen und Gründer mit Migrationshintergrund finden Sie im BMWi-Existenzgründungsportal.
Quelle: Justina Godesberg
Economist
Projekt „Make it in Germany“
Institut der deutschen Wirtschaft Köln e.V.
www.iwkoeln.de