Unternehmenszahlen auswerten (Controlling)

Ein systematisches Controlling – also die Auswertung von Unternehmenszahlen – ist die Voraussetzung dafür, dass Ihr Unternehmen „auf Kurs“ bleibt.

Nahaufnahme von Händen, die über einem Tisch mit Smartphone, Tablet und Unterlagen auf Ausdrucke von Diagrammen zeigen.

Viele junge Unternehmen wirtschaften ins Blaue hinein, ohne Planung und ohne Kontrolle. Erst wenn Gläubiger Mahnbescheide schicken, wird deutlich: Das Unternehmen ist nicht hundertprozentig auf Kurs. Typische Probleme sind z.B. zu hohe Kosten, zu wenige (neue) Kunden, folglich zu geringe Umsätze oder unzureichende Liquidität.

Controlling: Kontrolle und Planung

Aufgabe des Controllings ist es, solchen und anderen Probleme auf die Spur zu kommen und zu ermitteln, wo die Ursachen dafür liegen. Das ist Kontrolle.
In der Praxis bedeutet das, immer wieder aktuelle und zurückliegende Daten zu verschiedenen Bereichen des Unternehmens unter die Lupe zu nehmen und zu vergleichen. Welche Entwicklung ist hier abzulesen? Welches sind die Gründe dafür? Die Ergebnisse liefern die Grundlage für eine systematische Planung.
Beides zusammen, Kontrolle und Planung, machen Controlling aus.

Die wichtigsten Controlling-Bereiche

Legen Sie zuerst die Planzahlen (= Soll-Werte) fest. Überprüfen Sie dann am besten monatlich (ggf. auch wöchentlich oder täglich), ob und wie die Soll-Werte von den Ist-Werten abweichen (Soll-Ist-Vergleich). Beispiel: Sie haben für Materialeinkäufe ein bestimmtes Budget kalkuliert (Soll-Wert). Entsprechen die Kosten für Materialeinkäufe tatsächlich diesem Budget? Oder sind die Kosten höher oder niedriger (Ist-Wert), so dass das Budget angepasst werden muss?

Behalten Sie die folgenden Posten Ihrer Finanzen im Blick:

  • Kosten
  • Umsatz
  • Gewinn (Umsatz minus Kosten)
  • Liquide Mittel (verfügbare Geldmittel, die sicherstellen, dass Sie Ihren Zahlungsverpflichtungen jederzeit nachkommen können)

Orientierung bietet Ihnen die Check­lis­te: Soll-​Ist-​Ver­gleich (PDF, 939 KB) .

Kennzahlen zur Unternehmenssteuerung

Kennzahlen helfen Ihnen dabei, ausgewählte Unternehmensbereiche noch genauer als mit den gängigen Controllinginstrumenten unter die Lupe zu nehmen: Wie hat sich der Auftragsbestand entwickelt? Wie viele neue Kunden konnten wir gewinnen? Wie steht es um den Cash Flow (Teil des Umsatzes, der an Liquidität im Unternehmen zurückbleibt und z.B. für Investitionen zur Verfügung steht). Welche Kennzahlen für Ihr Unternehmen wichtig sind und in welchen Abständen Sie diese Kennzahlen prüfen sollten, hängt vor allem von der Größe des Unternehmens ab.

Es gibt Kennzahlen zur Unternehmenssteuerung für kleinere Unternehmen ( PRA­XIS­HIL­FE: Kenn­zah­len zur Un­ter­neh­mens­steue­rung für klei­ne­re Un­ter­neh­men (PDF, 152 KB) ) und Kennzahlen zur Unternehmenssteuerung für größere Unternehmen ( PRA­XIS­HIL­FE: Kenn­zah­len zur Un­ter­neh­mens­steue­rung für grö­ße­re Un­ter­neh­men (PDF, 185 KB) ).

Nutzen Sie auch die Über­sicht: Kenn­zah­len (PDF, 39 KB) .

Controlling stärkt die Kreditwürdigkeit

Ihre Kreditwürdigkeit hängt entscheidend davon ab, wie gut Ihr Controlling ist bzw. wie gut sie Ihr Unternehmen "im Griff haben". Das prüfen Banken und Sparkassen im Rahmen ihres Ratings, wenn Sie einen Kredit beantragen. Das Rating ist eine Art Gutachten über die Kreditwürdigkeit (Bonität) Ihrer Person und Ihres Unternehmens. Je besser die Kreditwürdigkeit, desto geringer ist das Risiko für die Bank und desto eher bekommen Sie einen Kredit zu günstigen Konditionen.

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