Forderungsmanagement

Viele Unternehmen räumen ihren Kunden Zahlungsziele ein und werden damit zum Kreditgeber (Lieferantenkredit). Jeder zahlende Kunde trägt dazu bei, die Zahlungsfähigkeit (Liquidität) Ihres Unternehmens zu sichern. Aber nicht jeder Kunde bezahlt seine Rechnung fristgerecht.

Was können Sie tun, wenn Ihre Kunden nur mit großer Verzögerung oder überhaupt nicht zahlen? Seien Sie sich zunächst im Klaren darüber, dass Sie jedem Ihrer Kunden einen Lieferantenkredit gewähren, sobald das eingeräumte Zahlungsziel ausgeschöpft oder gar überzogen wird. Sie werden damit zum Kreditgeber, der wichtige Ansprüche gegenüber seinen Schuldnern (Kunden) hat.

Versuchen Sie Zahlungsverzögerungen oder gar Forderungsausfälle durch ein systematisches Forderungsmanagement möglichst gering zu halten.

Themen

Externe Hilfestellung beim Forderungseinzug (Factoring)

Wenn Ihre Mahnungen nicht zum gewünschten Erfolg geführt haben, zögern Sie nicht, externe Hilfe in Anspruch zu nehmen. Drohen Sie dies ggf. in einer dritten schriftlichen Mahnung an. Zahlt der Kunde auch dann nicht, beauftragen Sie ein professionelles Inkassoinstitut mit der Realisierung Ihrer Forderung.

Alternativ können Sie auch ein Factoringunternehmen beauftragen. Factoring eignet sich besonders für Unternehmen mit steigenden oder saisonal schwankenden Umsätzen. Beim Factoring verkaufen Sie Ihre Außenstände an ein anderes Unternehmen (Factor). Beim Verkauf erhalten Sie eine Abschlagszahlung von 60 bis 80 Prozent auf den Rechnungsbetrag. Sobald der Rechnungsempfänger an den Factor bezahlt hat, erhalten Sie den restlichen Betrag abzüglich einer Provision. Factoringunternehmen bieten meist auch die Übernahme des kompletten Forderungsmanagements an.

Vorteile/Voraussetzungen

  • keine Wartezeit, bis Kunde bezahlt
  • erhöht Zahlungsfähigkeit (Liquidität)
  • kein Aufwand für eventuelles Mahnverfahren
  • Factoringunternehmen bewertet im Vorfeld die Bonität des Kunden

Nachteil/Voraussetzungen

  • Factoringgebühren bzw. Abschläge verringern Rechnungssumme
  • Mindestumsatz des Unternehmens sollte in der Regel bei 1 bis 1,5 Mio. Euro liegen
  • Factoringunternehmen bevorzugen in der Regel Unternehmen mit gewerblichen Kunden
  • Factoring wird nicht für jede Branche und jedes Produkt angeboten (z.B. nicht für Baubranche, Branchen mit hohen Reklamationszahlen)