Liquiditätskrise

Unternehmen, die in dieser Phase nicht (endlich) handeln, droht das Aus.

Viele Unternehmerinnen und Unternehmer erkennen erst in dieser fortgeschrittenen Krisenlage, was die Stunde geschlagen hat. Dabei befinden sie sich bereits im Endstadium der Krisenentwicklung: Umsätze und Gewinne gehen rapide zurück, Rechnungen können nicht mehr fristgerecht bezahlt werden, Mahnungen stapeln sich, der Kontokorrentkredit ist dauerhaft ausgereizt, Bank oder Sparkasse geben keine weiteren Kredite mehr, Lieferanten liefern nur noch gegen Vorauskasse. Vorsicht: Die Krankenkassen (als Inkassostellen für die Beiträge zur Sozialversicherung) stellen bei ausbleibenden Zahlungen von sich aus einen Antrag aus Eröffnung eines Unternehmensinsolvenzverfahrens.

Beachten Sie dazu auch unsere Check­lis­te: Si­gna­le für ei­ne Li­qui­di­täts­kri­se (PDF, 81 KB) .

Zeit wird knapp

Was in dieser Phase neben liquiden Mitteln am meisten fehlt, ist Zeit: weil die Gläubiger nun enge Termine setzen, Erfolgsfortschritte kurzfristig sehen wollen und Informationen einfordern, deren Aufbereitung noch mehr Zeit kosten. Die Geschäftsleitung ist in dieser Phase selten in der Lage, die Krise aus eigener Kraft zu meistern. Dies geht meist nur noch in enger Abstimmung mit Bank oder Sparkasse und Lieferanten, die die Entwicklung mittlerweile mit großem Misstrauen verfolgen. Wenn in dieser Phase nicht zügig Maßnahmen umgesetzt werden, ist der Weg in die Insolvenz kaum mehr zu vermeiden.

Neu-Ausrichtung des Unternehmens

Ohne eine strategische Neu-Ausrichtung des Unternehmens (als Konsequenz aus der frühen Strategiekrise) wird es kaum gehen. Und auch der Turnaround, den die Erfolgskrise in aller Regel verlangt, steht weiter aus.

Eine Liquiditätskrise zu meistern, bedeutet vor allem auch, die Zahlungsfähigkeit des Unternehmens wiederherzustellen bzw. zu erhalten. Hinweise dazu erhalten Sie in unserer Über­sicht: In­sol­venz­ab­wehr: 10 We­ge aus der Li­qui­di­täts­kri­se (PDF, 58 KB) . Voraussetzung für die Herstellung der Zahlungsfähigkeit ist der offene und vertrauensbildende Austausch mit denjenigen, die auf Zahlungen warten: allen voran Lieferanten, Bank oder Sparkasse, Finanzamt und Krankenversicherung. Mehr dazu finden Sie in unserer Über­sicht: Kom­mu­ni­ka­ti­on in Kri­sen­zei­ten (PDF, 38 KB) .

Ohne externe Beratung lässt sich eine Liquiditätskrise nicht in den Griff bekommen. Nutzen Sie die Beratungsangebote der Kammern sowie spezialisierter kostenpflichtiger Unternehmensberater. Das Programm „Förderung unternehmerischen Know-hows“ bietet Unternehmen in Schwierigkeiten eine Förderung für eine Unternehmenssicherungsberatung zur Wiederherstellung der wirtschaftlichen Leistungs- und Wettbewerbsfähigkeit erhalten. Zusätzlich können Unternehmen in Schwierigkeiten eine Folgeberatung zu allen wirtschaftlichen, finanziellen, personellen und organisatorischen Fragen der Unternehmensführung gefördert werden. Bei der Vorbereitung auf das Beratungsgespräch hilft Ihnen die Check­lis­te: Fra­ge­bo­gen zur Vor­be­rei­tung auf ei­ne Kri­sen­be­ra­tung (PDF, 189 KB) .

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